Hedi Slimane gewinnt zweiten Rechtsstreit gegen Kering
Wird geladen...
Der Designer Hedi Slimane hat nun auch den zweiten Rechsstreit gegen seinen früheren Arbeitgeber Kering, den Mutterkonzern der Modemarke Yves Saint Laurent, für sich entschieden. Ein Pariser Gericht sprach ihm am Freitag das Recht zu, Zugang zu Informationen über die Finanzen von Yves Saint Laurent zu erhalten.
Slimane fordert weitere 11 Millionen Dollar
In dem neuen Rechtsstreit fordert Slimane Kering auf, die Bedingungen seines ursprünglichen Vertrages zu honorieren, der eine Minderheitsbeteiligung an der Marke Saint Laurent vorsah. Demnach schulde der Luxuskonzern Slimane weitere 11 Millionen US-Dollar, meldet die französische Presseagentur France-Presse. Bislang hat sich Kering dazu nicht geäußert.
Bei Slimanes erster Klage ging es um eine Wettbewerbsklausel, die bei seinem Weggang von Yves Saint Laurent im April aufgehoben wurde. Damit stand es Slimane zwar frei, wieder einen neuen Designerposten bei anderen Labels anzunehmen, der Wegfall brachte ihn jedoch um die sonst übliche Abfindung. Slimane klagte auf Vertragsbruch und auf Einhaltung der Klausel in seinem 4-Jahres-Vertrag mit Yves Saint Laurent. Das Gericht folgte Slimanes Sicht und sprach ihm eine Abfindung von 13 Millionen US-Dollar zu.
Hedi Slimane entstaubte YSL radikal
Insgesamt vier Jahre war Hedi Slimane als Kreativchef an der Spitze des Pariser Traditionshauses Yves Saint Laurent tätig gewesen, und man gewährte ihm einige Freiheiten. Er änderte Namen und Logo der Prêt-à-porter-Linie in Saint Laurent und verlegte den Kreativstandort der Marke von Paris nach Los Angeles. Ihm gelang, was großen Traditionshäusern einige Probleme bereitet: Die Transformation in eine junge, angesagte Marke mit moderner Strahlkraft. Der Mix aus kalifornischem Grunge und Pariser Chic funktionierte, Saint Laurent erzielte dank Slimane Rekordumsätze.
Doch in diesem Frühjahr war Schluss damit. Man habe sich nicht über einen neuen Vertrag einigen können, heißt es. Slimanes allzu freier Umgang mit der Tradition des Hauses hatte ihm wohl doch einige Kritiker beschert.
Seitdem hat sich Slimane weitgehend vom Modebusiness ferngehalten. Für Aufregung sorgten jedoch seine Tweets im Oktober, als sein Nachfolger Anthony Vaccarello in Paris sein Saint Laurent Debüt mit einer massiv gebrandeten Logo-Kollektion feierte, in der er das Y wieder ins YSL-Logo aufnahm.
Foto: Yves Saint Laurent Facebook