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2011 war Top-Konsumjahr

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Die Deutschen scheinen mittlerweile relativ krisenresistent zu sein. Nachdem die Bevölkerung bei der letzten Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 noch einen leichten Hang zur Panik und Überreaktion hatte, lässt sie die aktuellen Hiobsbotschaften

einfach abperlen. Die Folge: Trotz der täglich allgegenwärtigen Nachrichten zur Gefahr einer globalen Rezession gingen die deutschen Verbraucher im vergangenen Jahr so viel einkaufen wie lange nicht mehr.

Wie

der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in seinem neuen Konjunkturbulletin feststellt, war 2011 sogar das beste Konsumjahr seit mehr als zehn Jahren und der private Verbrauch ist laut um mindestens 1,2 Prozent gestiegen. Der Konsumnachfrage im Inland komme dabei vor allem die günstige Beschäftigungssituation zugute.

Zwar sind die Einzelhandelsumsätze im Oktober 2011 um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat zurückgegangen, lagen aber insgesamt leicht über dem dritten Quartal. Für die anstehenden Monate überwiegen unter den Einzelhändlern daher die optimistischen Geschäftserwartungen, wenn auch nur knapp. Das gilt auch für die personenbezogenen Dienstleister, das Gastgewerbe und die Reisevermittler. Große Konjunkturrisiken bleiben jedoch für das Gastgewerbe, die Energie- und Rohstoffpreise sowie der Fachkräftemangel, während die Inlandsnachfrage den Betrieben auch weiterhin vergleichsweise wenig Sorgen macht.

Die gute Binnennachfrage ist wohl zumindest teilweise auch der moderaten Preisentwicklung der letzten Monate geschuldet. So hat sich der Anstieg der Verbraucherpreise im späteren Verlauf des Jahres 2011 wieder spürbar verlangsamt. Im Gesamtjahr liegt die Inflationsrate voraussichtlich bei 2,3 Prozent. Getrieben vor allem von hohen Preisen für Energie- und Rohstoffimporte hatte der Höhepunkt im September bei 2,6 Prozent gelegen. Im Dezember lagen die Preise hingegen nur noch um 2,1 Prozent über dem Vorjahresmonat - und damit kaum über dem von der EZB ausgegebenen Zielwert.

Der Preisanstieg ohne Berücksichtigung der Energiepreisentwicklung hätte im November bei 1,4 Prozent gelegen. Prognosen zur Preisentwicklung 2012 liegen derzeit durchweg bei zwei Prozent oder knapp darunter, was den Händlern einmal mehr Grund zu vorsichtigem Optimismus für das laufende Jahr geben sollte. Deutschland bleibt damit eines der günstigsten Einkaufsländer unter den westlichen Industriestaaten. Im Euro-Raum sind die Preise im November 2011 nämlich bereits um drei Prozent gestiegen, in der EU insgesamt sogar um 3,4 Prozent. Teuerungs-Spitzenreiter sind Großbritannien mit einem Plus von rund fünf Prozent sowie die USA mit fast vier Prozent.

Foto: Galeria Kaufhof