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Modemarken üben Druck auf Kambodscha aus

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Angesichts der andauernden Konflikte zwischen Arbeitern und Regierung in Kambodscha haben im Land herstellende internationale Bekleidungsmarken und Einzelhändler Bedenken geäußert, ob sie weiter dort produzieren werdeb, wo Arbeiterrechte mit Füßen getreten

werden. Ein kambodschanisches Gericht hatte am Freitag jedoch fast zwei Dutzend seit Januar inhaftierte Fabrikarbeiter und Menschenrechtsaktivisten entlassen.

Menschenrechtsorganisationen begrüßten die Entscheidung,

kritisierten jedoch die ursprüngliche Inhaftierung der Arbeiter. Sie führten die plötzlichen Entlassungen auf politische Motive zurück, um Opposition und internationale Bekleidungsmarken und Einzelhändler zu beschwichtigen.

Erst letzte Woche hatte der US-Bekleidungskonzern Levi Strauss bestätigt, dass er seine Aufträge nach den Ausschreitungen Anfang des Jahres zurückschrauben werde und ein Vertreter Industrial Global Union sagte gegenüber WWD, einer ihrer Kunden hätte sein Beschaffungsvolumen in Kambodscha bereits um 50 Prozent reduziert, nannte jedoch keine Namen.

Seit Januar 2014 sind Tausende von Textil- und Bekleidungsarbeitern auf die Straße gegangen, um für faire Löhne zu protestieren. Die Regierung hatte zugestimmt, den monatlichen Mindestlohn von rund 80 US-Dollar auf 100 US-Dollar) zu erhöhen; die Arbeiter fordern jedoch einen Mindestlohn von rund 160 US-Dollar, um ihren Lebensbedarf zu decken.

Kambodschas verarbeitende Industrie ist 5 Milliarden wert

Angesichts von Aufträgen führender Modemarken wie H&M, Gap und Puma wird der Wert der bekleidungsherstellenden Industrie Kambodschas auf 5 Milliarden US-Dollar geschätzt. Gewerkschaften, Marken und Einzelhändler haben ihren Wunsch nach einer positiven Zukunft der kambodschanischen Bekleidungsbranche zum Ausdruck gebracht, geben jedoch zu Bedenken, dass eine beständige Auftragslage von der Stabilität, Transparenz, Vorhersehbarkeit und Rechtslage des Landes abhängt. Der Bekleidungssektor Kambodschas beschäftigt derzeit rund 500.000 Menschen.

Foto: Gewerkschaftsführer kämpfen für höhere Löhne